Die Isen
Jungfischrevier im Oberlauf
Die Isen erhielt ihren Namen von den Kelten: Isana, die rasch Fließende.
Unsere Pachtstrecke befindet sich westlich der Stadt Dorfen im Landkreis Erding in Oberbayern.
Im oberen Abschnitt, der bei Oberdorfen beginnt, wird nur mit der Fliege gefischt.
Rauschen, Gumpen und ruhige Züge wechseln einander ab. Besetzt wird mit Bachforellen, die sich das Revier mit Aiteln, Nasen, Lauben und vereinzelten Hechten teilen. Die Fische haben ein großes Nahrungsangebot an Bachflohkrebsen, Eintags- und Köcherfliegenlarven. Steinfliegen kommen nicht vor. Darüber hinaus sind beide Maifliegenarten heimisch.
Neben Lauben kommen als Kleinfische auch Schmerlen vor, ein weiteres Indiz für die hohe Gewässergüte.
Die Isen wird durchgehend am Südufer und streckenweise auch auf der Nordseite von Schwarzerlen beschattet. Wegen der vielen Äste ist sie mit der Fliegenrute nicht einfach zu befischen. Hinzu kommen im Sommer mannshohe Brennnesseln und Springkraut.
Geeignete Stellen für Überkopfwürfe gibt es wenige, Rollwürfe und Switchcasts sind geeigneter.
Es ist eine wunderschöne Strecke, die zwischen Anning und Oberdorfen auf Höhe Flusskilometer 57,0 beginnt. Wenn ihr diese Tafel seht, bitte nicht weiter flussaufwärts fischen, hier befindet sich die Gewässergrenze.
Das obere Stück hat einen ähnlichen Charakter wie unsere Fliegenstrecke:
Rieselstrecken und Gumpen wechseln sich ab, es gibt Flachwasserbereiche für Jungfische und Unterstände für die Großen.
An dieser Stelle flussabwärts teilt sich die Isen und umspült von zwei Seiten eine kleine Insel.
Auf die kleine Insel führen von beiden Seiten kleine Holzbrücken. Bitte nach Möglichkeit aber nicht auf der Insel herumlaufen. Es handelt sich um Privatbesitz und das Betreten ist nicht erwünscht.
Hier verzweigt sich die Strecke erneut und fließt sowohl in den Mäanderbogen als auch in den Stich der neuen Isen, die vor ein paar Jahren zum Schutz vor Hochwasser angelegt wurde.
Im Staubereich bis zu dieser Sohlschwelle halten sich gerne Hechte auf. Der größte, der dort gefangen wurde, hatte übrigens 17 Pfund!
Beim Fischerparkplatz am Fahrradweg nach Dorfen beginnt die sogenannte Stopselstrecke.
Flussabwärts darf ab dort mit allen gesetzlich erlaubten Ködern gefischt werden.
Die Isen wird in diesem Bereich langsamer und tiefer, weil sich der Rückstau einer Mühle in Dorfen bemerkbar macht. Ein paar hundert Meter weiter, bei einem alten Wehr, teilt sich das Wasser in den geradeaus fließenden Mühlbach und die unterhalb des Wehrs weiter fließende Isen. Der Mühlbach darf nicht befischt werden, die Pachtstrecke setzt sich unterhalb des Wehrs fort.
Hier beginnt der von einem dichten Weidenbestand gesäumte Bereich, der von uns die Wildnis genannt wird. Nach ein paar hundert Metern geht die mäandrierende Strecke in eine begradigte über, wo unsere Pacht endet.
Das Tal der Isen ist ein Landschaftsschutzgebiet, in dem man nicht nur Fische fangen, sondern auch die Natur genießen kann. Nahezu regelmäßig sieht man Eisvögel und abends Fledermäuse übers Wasser huschen, am Ufer begegnet man Hasen, Rehen und Fasanen.
Der Bisam ist häufig zu sehen, gelegentlich kann man auch Ringelnattern, Wiesel, Iltis und Störchen begegnen.
Darüber hinaus kann man mit etwas Glück auch den Biber sehen, der meistens in den Abendstunden auf Nahrungssuche geht. Das Tier lebt bereits seit ein paar Jahren an der Isen bei Oberdorfen und ist mittlerweile ausgewachsen. Biber können auf die Körperlänge und das Gewicht bezogen größer und schwerer als ein Reh werden und dieser Biber an der Isen ist mittlerweile so ein Koloss.
Bei Sichtkontakt so ruhig wie möglich verhalten; Fischern in Tarnkleidung hat sich das Tier manchmal bis auf zwei Meter Entfernung genähert.
So ein unmittelbarer Kontakt mit einem Wildtier ist ein unvergessliches Erlebnis.
Das Wasserwirtschaftsamt hat übrigens vor zwei, drei Jahren die Fließgewässer im Landkreis Erding untersucht und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass sich alle in einem schlechten Zustand befinden – mit Ausnahme des Oberlaufs der Isen zwischen der Quelle und der Stadt Dorfen. Wir befischen somit den saubersten Fließgewässerabschnitt im Landkreis Erding.